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cute mønstr: Nerd Shirts
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 Midnight Sun
Julia Cullen Offline

Volturi /Admin


Beiträge: 406

07.02.2010 22:58
6. Kapitel: Blutgruppen Antworten

6. Blutgruppen

Den ganzen Tag folgte ich ihr durch die Augen von anderen Schülern und nahm meine eigenen Umgebung kaum war.
Nicht durch die Augen von Mike Newton, denn ich konnte seine anstößigen Fantasien nicht mehr ertragen und auch nicht durch die von Jessica Stanley, denn ihre Abneigung gegenüber Bella machte mich wütend auf eine Art die nicht gesund war für das engstirnige Mädchen. Angela Webber war eine gute Wahl, wenn ihre Augen zur Verfügung standen; sie war freundlich – ihr Kopf war ein angenehmer Ort. Und manchmal waren es die Lehrer, die einem den besten Blick boten.
Ich überrascht zu sehen, wie sie durch den Tag stolperte – trippelte über Risse im Gehweg, verstreute ihre Bücher, und, am häufigsten von allem, viel sie über ihre eignen Füße – die Leute durch deren Augen ich sie belauschte dachten sie wäre tollpatschig.
Ich dachte darüber nach. Es stimmte, dass ich öfter mal Probleme damit hatte, aufrecht zu stehen. Ich erinnerte mich, wie sie an diesem ersten Tag in den Tisch vor mir gerannt ist, wie sie auf dem Eis hin und her rutschte vor dem Unfall, wie sie über die Fußleiste im Türrahmen gestolpert ist gestern… Wie seltsam, sie hatten recht. Sie war tollpatschig.
Ich wusste nicht, warum ich das so witzig fand, aber ich musste laut loslachen während ich von Geschichte zu Englisch ging und einige Leute warfen mir verwirrte Blicke zu. Warum war mir das bloß noch nie aufgefallen? Vielleicht weil da irgendetwas Anmutiges in ihrer Stille war, so wie sie ihren Kopf hielt, der Bogen ihres Nackens…
Jetzt hatte sie nichts Anmutiges mehr an sich. Mr. Varner beobachtete, wie sie mit der Spitze ihres Schuhs am Teppich hängen blieb und sich wortwörtlich in ihren Stuhl fallen ließ.
Ich musste wieder lachen.
Die Zeit verging unglaublich langsam, während ich auf meine Möglichkeit wartete, sie wieder mit meinen eigenen Augen sehen zu können. Endlich ertönte die Glocke. Ich marschierte so schnell es ging ohne aufzufallen, zur Cafeteria um meinen Platz zu sichern. Ich war einer er ersten. Ich entschied mich für einen Tisch der meistens leer war und war mir sicher, dass er das auch bleiben würde, wenn ich dort saß.
Als meine Familie den Raum betrat und mich an einem anderen Tisch sitzen sah, waren sie nicht überrascht. Alice musste sie vorgewarnt haben.
Rosalie stolzierte an mir vorbei ohne mich eines Blickes zu würdigen.
Idiot.
Rosalie und ich hatten nie eine einfache Beziehung gehabt – ich hatte sie gekränkt, als sie mich das allererste mal hatte sprechen hören, von da an ging es abwärts – aber es schien als wäre sie in den letzten Tagen noch schlechter gelaunt. Ich seufzte. Rosalie machte es sich selbst schwer.
Jasper schenkte mir ein halbes Lächeln als er an mir vorbeilief.
Viel Glück, dachte er zweifelnd.
Emmett verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf.
Er hat seinen Verstand verloren, der arme Junge.
Alice strahlte, ihre Zähne zu weit entblößt.
Kann ich jetzt mit Bella reden??
„Halt dich da raus,“ flüsterte ich unter vorgehaltener Hand.
Ihr Lächeln senkte sich und dann strahlte sie wieder.
Na gut. Dann seih eben Stur. Es ist nur eine Frage der Zeit.
Ich seufzte wieder.
Vergiss den Versuch in Biologie heute nicht, erinnerte sie mich.
Ich nickte. Nein, das hatte ich nicht vergessen.
Während ich darauf wartete, dass Bella die Cafeteria erreichte folgte ich ihr durch die Augen eines High School Anfängers, der hinter Jessica lief. Jessica quasselte ununterbrochen von dem Ball, aber Bella antwortete nicht. Nicht das Jessica ihr die Möglichkeit dazu gegeben hätte.
In dem Moment als Bella durch die Tür der Cafeteria trat, warf sie einen Blick zu dem Tisch an dem meine Geschwister saßen. Sie schaute einen Moment, dann legte sie ihre Stirn in Falten und ihre Augen senken sich zum Boden. Sie hatte mich noch nicht gesehen.
Sie sah so… traurig aus. Ich verspürte das starke verlangen, aufzustehen und an ihre Seite zu gehen, um sie irgendwie zu trösten, nur ich wusste nicht, was sie als tröstend empfunden hätte. Ich wusste nicht, warum sie plötzlich so traurig war. Jessica plapperte weiter über den Ball. War Bella traurig, dass sie nicht dabei sein würde? Das kam mir unwahrscheinlich vor…
Aber das könnte man ändern, wenn sie wollte.
Sie kaufte sich etwas zu trinken und sonst nichts. War das richtig? Brauchte sie nicht mehr Nahrung als das? Ich hatte mir nie viele Gedanken über die menschliche Ernährung gemacht.
Menschen waren so verdammt gebrechlich! Es gab millionen verschiedener Dinge um die man sich sorgen musste…
„Edward Cullen starrt dich schon wieder an,“ hörte ich Jessica sagen. „Ich frag mich, warum er heute alleine sitzt?“
Ich war Jessica dankbar – obwohl ihre Abneigung jetzt noch größer wurde – denn Bellas Kopf schoss nach oben und sie sah sich um, bis sich unsere Blicke trafen.
Da war keine Spur mehr von Trauer in ihren Augen. Ich machte mir Hoffnungen, dass sie vielleicht traurig gewesen war, weil sie dachte ich hätte die Schule heute früher verlassen und diese Hoffnung ließ mich lächeln.
Ich bedeutete ihr mit meinem Finger sich zu mir zu setzten. Sie wirkte so geschockt darüber, dass ich sie wieder aufziehen wollte.
Also zwinkerte ich und ihr Mund klappte auf.
„Meint er dich?“ fragte Jessica entgeistert.
„Vielleicht braucht er Hilfe mit seinen Bio-Hausaufgaben,“ sagte sie mit leiser, verunsicherter Stimme. „Ähm, ich geh besser mal gucken, was er will.“
Das war wieder ein Ja.
Sie stolperte zweimal auf dem Weg zu meinem Tisch obwohl auf ihrem Weg nichts lag außer perfekt glattem Linoleum. Mal ehrlich, wie konnte ich das übersehen? Ich vermute mal ich hatte ihren stummen Gedanken mehr Aufmerksamkeit geschenkt… Was hatte ich sonst noch übersehen?
Seih ehrlich und geh es langsam an, ermahnte ich mich selbst.
Sie hielt hinter dem Stuhl der mir gegenüberstand und zögerte. Ich atmete tief ein, diesmal durch meine Nase statt durch den Mund.
Spüre das brennen, dachte ich trocken.
„Warum setzt du dich heute nicht mal zu mir?“ fragte ich sie.
Sie zog den Stuhl zurück und setzte sich, wobei sie mich die ganze Zeit nicht aus den Augen ließ. Sie wirkte nervös, aber ihre Physische Zusage war wieder ein Ja.
Ich wartete darauf, dass sie etwas sagte.
Es dauerte einen Moment, aber dann sagte sie, „Das ist komisch.“
„Naja…“ ich zögerte. „Ich dachte mir, wenn ich schon in die Hölle komme, dann richtig.“
Warum hatte ich das gesagt? Ich vermute es war wenigstens ehrlich. Und vielleicht hatte sie die unterschwellige Warnung in meinen Worten gehört. Vielleicht merkte sie, dass sie besser aufstehen und so schnell wie möglich verschwinden sollte…
Sie stand nicht auf. Sie starrte mich an, abwartend, als hätte ich meinen Satz noch nicht beendet.
„Du weißt, dass ich keine Ahnung habe wovon du redest,“ sagte sie als ich nicht weitersprach.
Das war eine Erleichterung. Ich lächelte.
„Ich weiß.“
Es war schwer die Gedanken zu ignorieren, die hinter meinem Rücken schrien – und ich sollte ohnehin das Thema wechseln.
„Ich glaube deine Freunde sind sauer auf mich, weil ich dich entführt habe.“
Das schien sie nicht zu kümmern. „Sie werden es überleben.“
„Aber vielleicht gebe ich dich nicht zurück.“ Ich wusste nicht mal ob ich versuchte ehrlich zu sein, oder ob ich sie nur wieder aufziehen wollte. In ihrer Nähe war es schwer meine eigenen Gedanken zu verstehen.
Bella schluckte laut.
Ich lachte über ihren Gesichtsausdruck. „Du siehst besorgt aus.“ Es sollte wirklich nicht lustig sein… Sie sollte besorgt sein.
„Nein.“ Sie war eine schlechte Lügnerin; es half nicht, dass ihre Stimme wegbrach. „Überrascht, ehrlichgesagt… Wie kommt das?“
„Ich hab dir doch gesagt,“ erinnerte ich sie. „Ich bin es leid mich von dir fernzuhalten. Also hab ich es aufgegeben.“ Ich bemühte mich mein lächeln beizubehalten. Es war gar nicht so einfach – ehrlich und lässig zu gleich zu sein.
„Aufgegeben?“ wiederholte sie verwirrt.
„Ja – aufgegeben gut zu sein.“ Und scheinbar auch aufgeben lässig zu sein. „Ich mache jetzt nur noch was ich will und lasse die Würfel fallen wie sie wollen.“ Das war ehrlich genug. Ihr meinen Egoismus zeigen. Es ihr auch eine Warnung sein lassen.
„Ich versteh schon wieder nichts.“
Ich war egoistisch genug um mich darüber zu freuen. „Ich sage immer zu viel, wenn ich mit dir rede – das ist eins der Probleme.“
Ein eher kleines Problem, verglichen mit den anderen.
„Keine Sorge,“ versicherte sie mir. „Ich verstehe sowieso nichts.“
Gut. Das bedeutete sie blieb. „Das hoffe ich doch.“
„Also im Klartext, sind wir jetzt Freunde?“
Ich überschlug das kurz für eine Sekunde. „Freunde…“ wiederholte ich. Ich mochte den Klang nicht. Es war nicht genug.
„Oder nicht,“ murmelte sie und sah beschämt aus.
Dachte sie, dass ich sie dafür nicht genug mögen würde?
Ich lächelte. „Naja, wir können es versuchen, denke ich. Aber ich warne dich, ich bin kein guter Freund für dich.“
Hin und her gerissen wartete ich auf ihre Reaktion – einerseits wünschte ich mir, sie würde endlich verstehen, anderseits dachte ich, ich würde sterben, wenn sie es tat. Wie Melodramatisch. Ich benahm mich so menschlich.
Ihr Herz schlug schneller. „Das sagst du ständig.“
„Ja, weil du nicht auf mich hörst,“ sagte ich wieder zu leidenschaftlich. „Ich warte immer noch darauf, dass du mir endlich glaubst. Wenn du schlau bist, gehst du mir aus dem Weg.“
Aber würde ich es zulassen, wenn sie es versuchen würde?
Ihre Augen verengten sich. „Ich denke deinen Eindruck meiner Intelligenz hast du damit klar gemacht.“
Ich war mir nicht ganz sicher, was sie damit meinte, aber ich lächelte entschuldigend, weil ich sie wohl versehentlich gekränkt hatte.
„Also,“ sagte sie langsam. „So lange ich… nicht schlau bin, können wir versuchen Freunde zu sein?“
„So könnte man es sagen.“
Sie senkte ihren Blick und starrte intensiv auf die Limonadenflasche in ihrer Hand.
Die altbekannte Neugierte folterte mich.
„Was denkst du gerade?“ fragte ich – es war befreiend diese Worte endlich laut aussprechen zu können.
Sie erwiderte meinen Blick, ihr Puls wurde schneller während ihre Wangen rot anliefen. Ich atmete ein, um die Luft zu schmecken.
„Ich versuche herauszufinden, was du bist.“
Ich behielt mein Lächeln bei und festigte meine Gesichtszüge während Panik in mir aufstieg.
Natürlich versuchte sie das. Sie war nicht dumm. Ich konnte nicht hoffen, dass sie etwas so offensichtliches übersah.
„Und, funktioniert es?“ fragte ich so ruhig wie ich konnte.
„Nicht wirklich,“ gab sie zu.
Ich kicherte vor Erleichterung. „Hast du irgendwelche Theorien?“
Sie konnten nicht schlimmer sein, als die Wahrheit, egal was sie sich überlegt hatte.
Ihre Wangen wurden noch röter und sie sagte nichts. Ich konnte die Wärme ihrer geröteten Wangen in der Luft spüren.
Ich versuchte meinen überzeugenden Tonfall bei ihr anzuwenden. Bei normalen Menschen funktionierte es wunderbar.
„Willst du sie mir nicht erzählen?“ Ich lächelte ermutigend.
Sie schüttelte ihren Kopf. „Zu peinlich.“
Hmpf. Es nicht zu wissen, war schlimmer als alles andere. Warum sollten ihr ihre Überlegungen peinlich sein? Ich hielt es nicht aus, es nicht zu wissen.
„Das ist wirklich frustrierend, weißt du das?“
Meine Beschwerde löste irgendetwas in ihr aus. Ihre Augen funkelten und die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus.
„Nein, ich kann mir nicht vorstellen, warum das frustrierend sein sollte – nur weil jemand dir nicht sagen möchte, was er denkt, obwohl er selber nur kryptische Andeutungen macht nur um dich die ganze Nacht wach zu halten um darüber nachzudenken, was sie bedeuten könnten… also, warum sollte das frustrierend sein?“
Ich warf ihr einen finsteren Blick zu, weil ich wusste, dass sie recht hatte. Ich war nicht fair.
Sie fuhr fort. „Oder noch besser, sagen wir mal diese Person macht einen Haufen seltsamer Dinge – am einen Tag rettet sie dein Leben unter unmöglichen Umständen und am nächsten behandelt sie dich wie einen Parasiten und erklärt weder das eine noch das andere. Das wäre auch alles gar nicht frustrierend.“
Das war die längste Rede die ich je aus ihrem Mund gehört hatte und sie gab mir einen weiteren Punkt für meine Liste.
„Du hast ein ziemliches Temperament, oder?“
„Ich mag keine Doppelmoral.“
Sie ging total auf in ihrem Ärger.
Ich starrte Bella an und überlegte, ob ich überhaupt irgendetwas richtig machen konnte in ihren Augen, als Mike Newtons stille Rufe mich ablenkten.
Er war so wütend, dass ich lachen musste.
„Was?“ schnaubte sie.
„Dein Freund denkt ich bin gemein zu dir – er überlegt ob er herkommen und unseren Streit beenden sollte.“ Das würde ich gern sehen. Ich lachte wieder.
„Ich weiß nicht von wem du redest,“ sagte sie eisig. „Aber ich denke du hast unrecht.“
Ich genoss die Art wie sie ihm eine Abfuhr erteilte durch diese Aussage.
„Hab ich nicht. Ich sagte dir doch, dass die meisten Menschen leicht zu durchschauen sind.“
„Abgesehen von mir.“
„Ja. Abgesehen von dir.“ Musste sie für alles eine Ausnahme sein? Wäre es nicht fairer – wenn man bedenkt womit ich jetzt alles klar kommen musste – wenn ich wenigsten etwas in ihrem Kopf hören könnte? War das zu viel verlangt? „Ich frag mich, warum das so ist?“
Ich starrte in ihre Augen und versuchte es wieder…
Sie senkte den Blick. Die Augen stur auf den Tisch gerichtet, öffnete sie ihre Limonade und nahm einen kurzen Schluck.
„Hast du keinen Hunger?“ fragte ich.
„Nein.“ Sie sah auf den leeren Tisch zwischen uns. „Und du?“
„Nein, ich hab keinen Hunger,“ sagte ich. Den hatte ich definitiv nicht.
Sie schürzte ihre Lippe und starrte weiter auf den Tisch. Ich wartete.
„Würdest du mir einen Gefallen tun?“ fragte sie und blickte plötzlich wieder auf.
Was könnte sie von mir wollen? Würde sie nach der Wahrheit fragen, die ich ihr nicht erzählen konnte – die Wahrheit von der ich niemals wollte, dass sie sie erfährt?
„Das kommt darauf an, was du möchtest?“
„Nicht viel,“ versprach sie.
Ich wartete, wieder neugierig.
„Ich hab mich nur gefragt,“ sagte sie langsam während sie auf die Limonadenflasche starrte und mit dem kleinen Finger über die Öffnung strick. „Ob du mich vielleicht vorwarnen könntest wenn du dich das nächste mal entschließt, mich zu meinem wohl zu ignorieren? Nur damit ich vorbereitet bin.“
Sie wollte eine Vorwarnung? Also musste meine Ignoranz etwas schlechtes sein… ich lächelte.
„Das hört sich fair an,“ stimmte ich zu.
„Danke,“ sagte sie. Ihr Gesicht war so erleichtert, dass ich über meine eigene Erleichterung lachen wollte.
„Kann ich dann auch einen Gefallen haben?“ fragte ich Hoffnungsvoll.
„Einen,“ erlaubte sie.
„Nenn mir eine Theorie.“
Sie wurde rot. „Das nicht.“
„Du hast keine Einschränkungen gemacht, nur versprochen zu antworten,“ argumentierte ich.
„Du hast selbst schon Versprechen gebrochen,“ gab sie zurück.
Da hatte sie recht.
„Nur eine Theorie – ich werde auch nicht lachen.“
„Doch, du wirst.“ Sie schien sich dessen absolut sicher zu sein, obwohl ich mir nicht vorstellen konnte, was daran lustig sein könnte.
Ich versuchte erneut überzeugend zu sein. Ich schaute ihr tief in die Augen – das war einfach bei Augen mit einer solchen Tiefe – und flüsterte, „Bitte?“
Sie blinzelte und ihr Gesicht wurde Ausdruckslos.
Naja, das war nicht genau die Reaktion die ich mir erhofft hatte.
„Äh, was?“ fragte sie. Sie sah benommen aus. Was stimmte nicht mit ihr?
Aber ich gab noch nicht auf.
„Bitte sag mir nur eine kleine Theorie,“ bettelte ich mit meiner sanften, nicht-furchteinflößenden Stimme, während ich ihren Blick auffing.
Zu meiner Überraschung und Zufriedenheit, schien es endlich zu wirken.
„Ähm, naja, hat dich eine Radioaktive Spinne gebissen?“
Comics? Kein Wunder, dass sie dachte, ich würde lachen.
„Das ist nicht besonders kreativ,“ schalt ich sie und versuchte meine erneute Erleichterung zu verbergen.
„Tut mir leid, weiter bin ich noch nicht,“ gab sie sich geschlagen.
Das erleichterte mich noch mehr. Jetzt konnte ich sie wieder aufziehen.
„Du bist nicht mal nahe dran.“
„Keine Spinnen?“
„Nein.“
„Keine Radioaktivität?“
„Keine.“
„Verdammt,“ seufzte sie.
„Kryptonit macht mir auch nichts aus,“ sagte ich schnell – bevor sie nach Bissen fragen konnte – und dann musste ich lachen, weil sie dachte ich wäre ein Superheld.
„Du hast versprochen nicht zu lachen.“
Ich presste meine Lippen aufeinander.
„Ich werd‘s noch herausfinden,“ versprach sie.
Und wenn sie das tat würde sie wegrennen.
„Ich wünschte du würdest es nicht versuchen,“ sagte ich ohne zu sticheln.
„Weil…?“
Ich schuldete ihr Ehrlichkeit. Ich versuchte zu lächeln um meine Worte weniger furchteinflößend klingen zu lassen. „Was wenn ich kein Superheld bin? Was wenn ich der Böse bin?“
Ihre Augen wurden ein kleines bisschen größer und ihre Lippen öffneten sich leicht. „Oh,“ sagte sie. Und nach einer weiteren Sekunde, „Ich verstehe.“
Sie hatte mich endlich gehört.
„Wirklich?“ fragte ich und unterdrückte meine Verzweiflung.
„Du bist gefährlich?“ vermutete sie. Ihr Atem überschlug sich und ihr Herz raste.
Ich konnte ihr nicht antworten. War dies mein letzter Moment mit ihr? Würde sie jetzt wegrennen? Würde es mir möglich sein ihr zu sagen, dass ich sie liebte, bevor sie weg war? Oder würde ihr das noch mehr Angst machen?
„Aber nicht böse,“ flüsterte sie und schüttelte ihren Kopf, in ihren Augen lag keine Spur von Angst. „Nein, ich glaube nicht, dass du böse bist.“
„Da liegst du falsch,“ stöhnte ich.
Natürlich war ich böse. Frohlockte ich jetzt nicht, da ich wusste, dass sie besser von mir dachte, als ich es verdiente? Wenn ich gut wäre würde ich mich von ihr fernhalten.
Ich streckte meine Hand über den Tisch um, als Ausrede, nach dem Deckel ihrer Limonadenflasche zu greifen. Sie zuckte nicht zurück, obwohl meine kalte Hand plötzlich so nah war. Sie hatte wirklich keine Angst vor mir. Noch nicht.
Ich drehte den Deckel wie einen Kreisel und beobachtete ihn, statt sie. Meine Gedanken waren das reinste Durcheinander.
Lauf, Bella, lauf. (Lauf Forrest, lauf! *lol*) Ich brachte es nicht über mich die Worte laut auszusprechen.
Sie sprang auf. „Wir kommen zu spät,“ sagte sie genau in dem Moment wo ich dachte, sie hätte irgendwie meine Stumme Warnung gehört.
„Ich gehe heute nicht zum Unterricht.“
„Warum nicht?“
Weil ich dich nicht töten will. „Es ist manchmal gesünder zu schwänzen.“
Um genau zu sein, war es gesünder für die Menschen, wenn die Vampire schwänzten an Tagen an denen Menschliches Blut vergossen werden sollte. Mr. Banner wollte heute Blutgruppen bestimmen. Alice hatte schon ihre erste Stunde geschwänzt.
„Naja, ich gehe jedenfalls hin,“ sagte sie. Das überraschte mich nicht. Sie war verantwortungsbewusst – sie tat immer das Richtige.
Sie war das Gegenteil von mir.
„Wir sehen uns dann später,“ sagte ich, ein Versuch wieder lässig zu klingen während ich auf den kreisenden Deckel starrte. Und, ganz nebenbei, ich bete dich an… auf eine angsteinflößende, gefährliche Art und Weise.
Sie zögerte, und ich hoffte für einen kurzen Moment, dass sie trotz allem bei mir bleiben würde. Aber die Glocke läutete und sie rannte davon.
Ich wartete, bis sie verschwunden war und dann steckte ich den Deckel in meine Tasche – ein Andenken an diese wichtige Unterhaltung – und lief durch den Regen zu meinem Auto.
Ich legte meine Lieblings Beruhigungs CD ein – dieselbe die ich mir an diesem ersten Tag angehört hatte – aber ich hörte Debussys Noten nicht sehr lange. Andere Noten klangen in meinem Kopf, das Fragment einer Melodie, die mich befriedigte und faszinierte. Ich drehte die Anlage leiser und lauschte der Musik in meinem Kopf, spielte mit dem Fragment, bis es sich zu einer volleren Harmonie entwickelte. Instinktiv bewegte ich meine Finger in der Luft über imaginäre Pianotasten.
Die neue Komposition kam gut voran, als eine Welle Seelischer Pein meine Aufmerksamkeit erweckte.
Ich schaute in die Richtung aus der diese Pein kam.
Wird sie jetzt umkippen? Was soll ich jetzt tun? Mike war in Panik.
Ungefähr 100 Yards entfernt, ließ Mike Newton Bellas schlaffen Körper auf den Bürgersteig sinken. Sie plumpste teilnahmslos auf den nassen Beton, ihre Augen geschlossen, ihre Haut kreidebleich wie eine Leiche.
Ich riss fast die Tür aus dem Auto.
„Bella?“ rief ich.
Da war keine Veränderung in ihrem leblosen Gesicht, als ich ihren Namen rief.
Mein Körper wurde kälter als Eis.
Ich war mir Mikes verärgerter Überraschung bewusst, als ich wütend seine Gedanken aussiebte. Er dachte nur an seine Wut auf mich, also wusste ich nicht, was mit Bella los war. Wenn er ihr irgendetwas angetan hätte würde ich ihn auslöschen.
„Was hat sie – ist sie verletzt?“ verlangte ich zu wissen während ich versuchte mich auf seine Gedanken zu konzentrieren. Es machte mich wahnsinnig, dass ich in menschlicher Geschwindigkeit laufen musste. Ich hätte mein Auftauchen nicht ankündigen sollen.
Dann konnte ich ihr Herz schlagen hören und ihren flachen Atem. Als ich zu ihr hinsah, presste sie ihre Augen noch fester zu. Das beruhigte meine Panik ein bisschen.
Ich sah eine Erinnerung in Mikes Gedanken auf flimmern, ein Schwall von Bildern aus dem Biologieraum. Bellas Kopf auf unserem Tisch, ihre blasse Haut leicht grünlich. Rote Tropfen auf den weißen Karten…
Blutgruppen-Bestimmung.
Ich blieb auf der Stelle stehen und hielt den Atem an. Ihr Duft war eine Sache, aber ihr fließendes Blut eine ganz andere.
„Ich glaube sie ist Ohnmächtig,“ sagte Mike, ängstlich und aufgebracht in einem. „Ich weiß nicht, was passiert ist, sie hat sich noch nicht mal in den Finger gestochen.“
Eine Welle der Erleichterung durchfuhr mich und ich atmete wieder, schmeckte die Luft. Ah, ich konnte den kleinen Fluss von Mike Newtons Nadelstichgroßen Wunde riechen. Einst hätte mich das wohl gereizt.
Ich kniete mich neben sie, Mike schwebte neben mir, wütend über meine Einmischung.
„Bella. Kannst du mich hören?“
„Nein,“ jammerte sie. „Geh weg.“
Die Erleichterung war so groß, dass ich lachen musste. Es ging ihr gut.
„Ich wollte sie gerade zur Krankenschwester bringen,“ sagte Mike. „Aber sie konnte nicht mehr weitergehen.“
„Ich mach das. Du kannst zurück in den Unterricht gehen,“ sagte ich abweisend.
Mike schlug seine Zähne aufeinander. „Nein, ich soll das machen.“
Ich hatte nicht vor hier herum zu stehen und mit diesem Kerl zu diskutieren.
Erregt und panisch, halb dankbar und halb betrübt von dem Dilemma, das es unumgänglich machte sie zu berühren, hob ich Bella sanft vom Bürgersteig auf und hielt sie in meinen Armen. Ich berührte nur ihre Kleidung und versuchte so viel Abstand wie Möglich zwischen unseren Körper zu behalten. In derselben Bewegung schritt ich vorwärts um so schnell wir möglich in Sicherheit zu bringen – mit anderen Worten, weiter weg von mir.
Erstaunt riss sie die Augen auf.
„Lass mich runter,“ befahl sie mich schwacher Stimme – schon wieder verlegen, erriet ich an ihrem Ausdruck. Sie mochte es nicht, Schwäche zu zeigen.
Ich hörte Mikes lauten Protest hinter uns kaum.
„Du siehst furchtbar aus,“ sagte ich ihr und grinste, denn sie war vollkommen in Ordnung abgesehen von einem schwachen Kopf und einem flauen Magen.
„Leg mich wieder auf den Bürgersteig,“ sagte sie. Ihre Lippen waren weiß.
„Du wirst also Ohnmächtig wenn du Blut siehst?“ Konnte es noch ironischer werden?
Sie schloss ihre Augen und presste die Lippen zusammen.
„Und nicht mal dein eigenes Blut,“ fügte ich hinzu und mein grinsen wurde breiter.
Wir waren jetzt am Sekretariat. Die Tür war einen Spalt geöffnet und ich trat sie aus meinem Weg.
Ms. Cope sprang überrascht auf. „Oh je,“ japste sie als sie das aschfahle Mädchen in meinen Armen sah.
„Sie ist in Biologie umgekippt,“ erklärte ich, bevor sie sich sonst was überlegen konnte.
Ms. Cope beeilte sich, die Tür zum Zimmer der Krankenschwester zu öffnen. Bella hatte ihre Augen wieder geöffnet und beobachtete sie. Ich hörte das innerliche Erstaunen der Krankenschwester als ich das Mädchen auf das schmale Bett legte. Sobald ich sie abgelegt hatte, wich ich soweit von ihr zurück wie es der schmale Raum zu ließ. Mein Körper war zu aufgeregt, zu begierig, meine Muskeln angespannt und das Gift floss. Sie war so warm und wohlriechend.
„Ihr ist nur etwas schwindlig,“ versicherte ich Mrs. Hammond. „Sie bestimmen Blutgruppen in Biologie.“
Sie nickte verstehend. „Es gibt immer einen.“
Ich unterdrückte ein Lachen. War klar, dass Bella diese eine sein würde.
„Leg dich einfach ein bisschen hin, Liebes,“ sagte Mrs. Hammond. „Es geht vorbei.“
„Ich weiß,“ sagte Bella.
„Passiert das öfter?“ fragte die Krankenschwester.
„Manchmal,“ gab Bella zu.
Ich versuchte mein Lachen als Husten zu tarnen.
Das erinnerte die Krankenschwester daran, dass ich auch noch da war. „Du kannst jetzt zurück zum Unterricht gehen,“ sagte sie.
Ich sah ihr direkt in die Augen und log mit perfekter Überzeugung. „Ich soll bei ihr bleiben.“
Hmm. Ich frage mich… ach naja. Mrs. Hammond nickte.
Es funktionierte wunderbar bei ihr. Warum musste Bella so schwierig sein?
„Ich hole dir ein bisschen Eis für deinen Kopf, Liebes,“ sagte die Krankenschwester, leicht irritiert davon mir in die Augen gesehen zu haben – so wie Menschen reagieren sollten – und verließ den Raum.
„Du hattest recht,“ stöhnte Bella und schloss wieder ihre Augen.
Was meinte sie damit? Ich kam zum schlimmsten Ergebnis: sie hatte meine Warnungen akzeptiert.
„Ich hab meistens recht,“ sagte ich und versuchte meine Stimme amüsiert klingen zu lassen; sie klang er sauer. „Aber womit denn genau?“
„Schwänzen ist gesund,“ seufzte sie.
Ah, wieder Erleichterung.
Dann war sie still. Sie atmete langsam ein und aus. Ihre Lippen wurden langsam wieder rosa. Auf ihren Mund zu starren löste seltsame Gefühle in mir aus. Ich wollte mich zu ihr hinbewegen, aber das war keine gute Idee.
„Du hast mir vorhin einen ganz schönen Schrecken eingejagt,“ sagte ich – um die Unterhaltung wieder in Gang zu setzen, damit ich wieder ihre Stimme hören konnte. „Ich dachte, Newton würde deinen toten Körper wegzerren um ihn im Wald zu vergraben.“
„Ha ha,“ sagte sie.
„Ehrlich – ich hab schon Leichen mit besserer Farbe gesehen.“ Das stimmte sogar. „Ich dachte schon, ich müsste deinen Mord rächen.“ Und das hätte ich auch getan.
„Der arme Mike,“ seufzte sie. „Ich wette er ist sauer.“
Wurt stieg in mir auf, aber ich dämmte sie sofort ein. Ihre Sorge war sicher nur Mitleid. Sie war gütig. Das war alles.
„Er hasst mich,“ sagte ich ihr, diese Idee brachte mich um jubeln.
„Das kannst du nicht wissen.“
„Ich hab sein Gesicht gesehen – Ich kann es wissen.“ Es war vermutlich die Wahrheit, dass sein Gesicht zu lesen mir genug Informationen gegeben hätte um diese Feststellung zu machen. Und die ganze Übung mit Bella verbesserte meine Fähigkeit menschliche Gesichter zu lesen.
„Wie konntest du mich sehen? Ich dachte du schwänzt.“ Ihr Gesicht sah besser aus – der grüne Ton war aus ihrer transparenten Haut verschwunden.
„Ich saß in meinem Auto und hab Musik gehört.“
Ihr Gesicht zuckte, als hätte meine gewöhnliche Antwort sie irgendwie überrascht.
Sie öffnete wieder ihre Augen als Mrs. Hammond mit dem Eisbeutel zurückkam.
„Hier, Liebes,“ sagte die Krankenschwester, während sie Bella das Eis auf die Stirn legte. „Du siehst besser aus.“
„Ich glaube mir geht es gut,“ sagte Bella und nahm den Eisbeutel von ihrem Kopf während sie sich aufsetzte. Natürlich. Sie mochte es nicht, wenn man sich um sie kümmerte.
Mrs. Hammonds faltige Hand flatterte auf Bella zu, als wollte sie sie wieder runter drücken, aber in diesem Moment öffnete Ms. Cope die Tür und beugte sich hinein. Ihr Auftauchen wurde begleitet von dem Geruch von frischem Blut, nur ein Hauch.
Unsichtbar für mich im Raum hinter ihr, stand Mike Newton, immer noch sehr sauer, und wünschte sich, der schwere Junge den er jetzt hinter sich herzog wäre das Mädchen das mit mir hier drin war.
„Wir haben hier noch einen,“ sagte Ms. Cope.
Bella sprang schnell von dem Bett, dankbar aus dem Scheinwerferlicht zu sein.
„Hier,“ sagte sie und reichte Mrs. Hammond den Eisbeutel. „Den brauche ich nicht mehr.“
Mike grunzte als er Lee Stevens halb durch die Tür schob. Es sickerte immer noch Blut aus der Hand die Lee vor sein Gesicht hielt und rann zu seinem Handgelenk.
„Oh nein.“ Das war mein Stichwort zu gehen – und Bellas auch wie es schien. „Geh raus, Bella.“
Sie starrte mit verwirrten Augen zu mir hoch.
„Vertrau mir – geh.“
Sie wirbelte herum, erreichte die Tür bevor sie zufiel und eilte hindurch zum Sekretariat. Ich war nur wenige Zentimeter hinter ihr. Ihre wehenden Haare streiften meine Hand…
Sie drehte sich zu mir um, immer noch mit geweiteten Augen.
„Du hast auf mich gehört.“ Das war das erste Mal.
Sie rümpfte ihre kleine Nase. „Ich hab das Blut gerochen.“
Ich starrte sie vollkommen perplex an. „Menschen können kein Blut riechen.“
„Naja, ich schon – das ist es wovon mir schlecht wird. Es riecht rostig… und salzig.“
Mein Gesicht war gefroren, ich starrte sie immer noch an.
Was sie wirklich ein Mensch? Sie sah menschlich aus. Sie fühlte sich so weich an, wie ein Mensch. Sie roch menschlich – naja, eigentlich besser. Sie benahm sich menschlich… irgendwie. Aber sie dachte nicht wie ein Mensch, oder reagierte wie einer.
Was gab es sonst noch für Möglichkeiten?
„Was?“ verlangte sie.
„Es ist nichts.“
Mike Newton unterbrach uns indem er den Raum mit grollenden, brutalen Gedanken betrat.
„Du siehst besser aus,“ sagte er ungehalten zu ihr.
Meine Hand zuckte, wollte ihm Manieren beibringen. Ich sollte besser aufpassen, sonst würde ich damit enden diesen unausstehlichen Jungen zu töten.
„Behalt bloß deine Hand in der Tasche,“ sagte sie. Für eine Sekunde dachte ich sie redete mit mir.
„Es blutet nicht mehr,“ antwortete er beleidigt. „Kommst du mit zurück zum Unterricht?“
„Machst du Witze? Da kann ich ja direkt hier bleiben.“
Das war sehr gut. Ich dachte ich würde die ganze Stunde mit ihr verpassen und jetzt bekam ich sogar zusätzliche Zeit. Ich fühlte mich habgierig wie ein Geizhals der über jede Minute freute.
„Ja, stimmt wohl…“ murmelte Mike. „Also kommst du dieses Wochenende mit? Zum Strand?“
Ah, sie hatten Pläne. Der Ärger ließ mich erstarren. Es war ein Gruppenausflug. Ich hatte etwas davon in den Köpfen der anderen Schüler gesehen. Es waren nicht nur die beiden. Ich war immer noch wütend. Ich lehnte mich an den Tresen und versuchte die Kontrolle zu behalten.
„Klar, ich hab doch gesagt, dass ich dabei bin,“ versprach sie ihm.
Also hatte sie zu ihm auch Ja gesagt. Die Eifersucht brannte, schmerzhafter als Durst.
Nein, es war nur ein Gruppenausflug, versuchte ich mich zu überzeugen. Sie verbrachte den Tag mit Freunden. Nichts weiter.
„Wir treffen uns am Laden meines Vaters, gegen zehn.“ Und Cullen ist NICHT eingeladen.
„Ich werde da sein,“ sagte sie.
„Wir sehen uns dann in Sport.“
„Ja bis dann,“ antwortete sie.
Er trottete zurück zu seinem Unterricht, seine Gedanken voller Zorn. Was sieht sie bloß in diesem Freak? Klar, er ist reich, denke ich. Die Mädchen denken er wäre heiß, aber das kann ich nicht nachvollziehen. Viel zu… zu perfekt. Ich wette sein Vater experimentiert mit Schönheitsoperationen an ihnen allen. Deshalb sind sie alle so weiß und schön. Das ist nicht normal. Und er sieht irgendwie… unheimlich aus. Manchmal wenn er mich ansieht, könnte ich schwören dass er darüber nachdenkt mich zu töten… Freak…
Mike war nicht vollkommen unaufmerksam.
„Sport,“ wiederholte Bella leise. Ein Ächzen.
Ich sah zu ihr bemerkte, dass wieder traurig war wegen irgendetwas. Ich war mir nicht sicher weswegen, aber es war offensichtlich, dass sie nicht zu ihrer nächsten Stunde mit Mike gehen wollte und ich war absolut für diesen Plan.
Ich ging zu ihr und lehnte mich zu ihr hinunter, fühlte wie die Wärme ihrer Haut zu meinen Lippen ausstrahlte. Ich durfte nicht atmen.
„Ich kümmere mich darum,“ murmelte ich. „Setzt dich da drüben hin und sieh blass aus.“
Sie tat was ich sagte, setzte sich auf einen der Klappstühle und lehnte ihren Kopf an die Wand, während hinter mir Ms. Cope aus dem Hinterzimmer kam und zu ihrem Schreibtisch ging. Mit geschlossenen Augen sah Bella so aus, als wäre sie wieder ohnmächtig. Ihre Farbe war noch nicht vollständig zurückgekehrt.
Ich drehte mich zu der Sekretärin um. Hoffentlich passte Bella gut auf, dachte ich hämisch. So hatte ein Mensch zu reagieren.
„Ms. Cope?“ fragte ich mit meiner überzeugenden Stimme.
Ihre Augenlieder flatterten und ihr Puls beschleunigte. Zu jung, reiß dich zusammen! „Ja?“
Das war interessant. Wenn Shelly Copes Puls schneller ging, lag es daran, dass sie mich attraktiv fand, nicht weil sie angst hatte. Ich war an sowas gewöhnt wenn ich von menschlichen Frauen umgeben war… dennoch hatte ich diese Erklärung nie für Bellas rasendes Herz in Betracht gezogen.
Diese Vorstellung gefiel mir sehr viel besser. Zu sehr, ehrlichgesagt. Ich lächelte und Mrs. Copes Atem wurde lauter.
„Bella hat Sport in der nächsten Stunde, aber ich glaube nicht dass sie sich schon so viel besser fühlt. Eigentlich dachte ich, es wäre besser, wenn ich sie jetzt nach Hause bringe. Glauben sie sie könnten sie entschuldigen?“ Ich schaute in ihre Augen und genoss das Chaos, das das in ihren Gedanken verursachte. War es möglich, dass Bella…?
Mrs. Cope musste laut schlucken bevor sie mir antworten konnte. „Brauchst du auch eine Entschuldigung, Edward?“
„Nein, ich habe Ms. Goff, sie wird es nicht stören.“
Ich beachtete sie nicht weiter. Ich überdachte diese neue Möglichkeit.
Hmm. Ich hätte gern geglaubt, dass Bella mich genauso attraktiv fand, wie es andere Menschen taten, aber wann hatte Bella jemals die gleichen Reaktionen wie andere Menschen? Ich sollte meine Hoffnung nicht aufkeimen lassen.
„Okay, alles klar. Geht’s die besser, Bella?“
Bella nickte schwach – ein bisschen zu theatralisch.
„Kannst du laufen, oder wäre es dir lieber, wenn ich dich wieder trage?“ fragte ich amüsiert von ihren schlechten Schauspielkünsten. Ich wusste, dass sie lieber laufen wollte – sie wollte nicht schwach sein.
„Ich werde laufen,“ sagte sie.
Wieder recht gehabt. Ich wurde immer besser darin.
Sie stand auf und zögerte kurz, als ob sie ihr Gleichgewicht testen wollte. Ich hielt ihr die Tür auf und wir traten hinaus in den Regen.
Ich beobachtete sie, wie sie ihr Gesicht in den Regen hielt mit geschlossenen Augen und einem leichten Lächeln auf den Lippen. Was dachte sie? Irgendetwas an dieser Haltung wirkte seltsam und ich erkannte schnell warum es mir so unbekannt vorkam. Normale menschliche Mädchen würden ihr Gesicht nicht in diesen Sprühregen halten; normale menschliche Mädchen trugen Make-up, sogar hier an diesem nassen Ort.
Bella trug nie Make-up und brauchte es auch nicht. Die Kosmetikindustrie verdiente Milliarden Dollar im Jahr an Mädchen die versuchten so eine Haut zu bekommen wie sie.
„Danke,“ sagte sie und lächelte mich an. „Es ist gut wenn einem übel wird, wenn man dafür Sport schwänzen kann.“
Ich blickte über den Schulhof während ich überlegte wie ich meine Zeit mit ihr verlängern konnte. „Jederzeit,“ sagte ich.
„Also, kommst du auch? Diesen Samstag meine ich?“ Sie klang hoffnungsvoll.
Ah, ihre Hoffnung war beruhigend. Sie wollte dass ich bei ihr bin und nicht Mike Newton. Und ich wollte Ja sagen. Aber da waren viele Dinge die beachtet werden mussten. Zum einen würde diesen Samstag die Sonne scheinen…
„Wo geht ihr denn genau hin?“ Ich versuchte beiläufig zu klingen, als ob es mich nicht so sehr interessieren würde. Mike hatte etwas von Strand gesagt. Nicht viele Möglichkeiten der Sonne dort auszuweichen.
„Runter nach La Push, nach First Beach.“
Verdammt. Naja, dann war es unmöglich.
Außerdem, Emmett wäre verärgert, wenn ich unsere Pläne absagen würde.
Ich blickte zu ihr hinunter und lächelte ironisch. „Ich glaube nicht, dass ich eingeladen wurde.“
Sie seufzte, sie hatte bereits aufgegeben. „Ich hab dich gerade eingeladen.“
„Lass uns den armen Mike nicht noch weiter reizen diese Woche. Wir wollen doch nicht dass er zerreißt.“ Ich dachte daran den armen Mike selbst zu zerreißen und genoss das Bild in meinem Kopf.
„Mike-schmike,“ ganz frei sagte sie, wieder abweisend. Ich lächelte breit.
Und dann ging sie von mir weg.
Ohne nachzudenken, packte ich sie an ihrer Jacke. Mit einem Ruck kam sie zum stehen.
„Was glaubst du wo du hingehst?“ Ich war fast sauer darüber, dass sie mich verlassen wollte. Ich hatte noch nicht genug Zeit mit ihr verbracht. Sie konnte nicht gehen, noch nicht.
„Ich geh nach Hause,“ sagte sie, verblüfft darüber weshalb mich dass stören sollte.
„Hast du nicht gehört, dass ich versprochen habe, dich sicher nach Hause zu bringen? Denkst du ich würde dich in deinem Zustand Auto fahren lassen?“ Ich wusste, dass sie das nicht mögen würde – meine Folgerung ihrer Schwäche. Aber ich musste ohnehin für den Seattle-Ausflug üben. Sehen ob ich mit ihrer Nähe klar kam auf engem Raum. Das hier war eine sehr viel kürzere Fahr.
„Was für ein Zustand?“ verlangte sie. „Und was ist mit meinem Truck?“
„Alice bringt ihn dir nach der Schule.“ Ich zog sie zurück zu meinem Auto, sehr vorsichtig, da ich mittlerweile wusste, dass sie schon beim vorwärtsgehen Probleme hatte.
„Lass mich los!“ sagte sie, drehte sich seitwärts und stolperte fast. Ich strecke eine Hand aus um sie aufzufangen, aber sie fing sich wieder bevor es nötig war. Ich sollte nicht nach Ausreden suchen um sie zu berühren. Ich dachte wieder an Mrs. Copes Reaktion auf mich, aber ich verschob es auf später. Da war vieles was berücksichtigt werden musste an dieser Front.
Neben dem Auto ließ ich sie los, und sie stolperte gegen die Tür. Ich würde noch vorsichtiger mit ihr umgehen müssen in Anbetracht ihrer Gleichgewichtsprobleme…
„Du bist so aufdringlich!“
„Es ist offen.“
Ich stieg auf meiner Seite ein und startete den Wagen. Sie versteifte sich, immer noch draußen obwohl der Regen stärker wurde und ich wusste, dass sie die Kälte und die Nässe nicht mochte. Wasser tränke ihre dichten Haare und ließ sie fast schwarz erscheinen.
„Ich bin absolut in der Lage, mich selbst nach Hause zu fahren.“
Natürlich war sie das – aber ich war nicht in der Lage sie gehen zu lassen.
Ich ließ das Beifahrerfenster herunter und lehnte mich zu ihr. „Steig ein Bella.“
Sie verengte ihre Augen und ich vermutete, dass sie überlegte ob sie versuchen sollte zu ihrem Wagen zu rennen.
„Ich hol dich sowieso wieder zurück,“ versprach ich und genoss ihren verärgerten Gesichtsausdruck, als sie verstand, dass ich es ernst meinte.
Sie reckte ihr Kinn in die Luft, öffnete die Beifahrertür und stieg ein. Der Regen tropfte von ihren Haaren auf das Leder und ihre Stiefel quietschten.
„Das ist vollkommen unnötig,“ sagte sie kühl. Sie sah ein bisschen verlegen aus unter ihrem Ärger.
Ich machte die Heizung an, damit sie es nicht unbequem hatte und drehte die Musik leiser. Ich führ Richtung Ausfahrt und beobachtete sie aus dem Augenwinkel. Sie schob schmollend die Unterlippe vor. Während ich es beobachtete überlegte ich was das für Gefühle in mir auslöste… dachte dabei wieder an die Reaktion der Sekretärin…
Plötzlich sah sie zu der Anlage und lächelte, ihre Augen geweitet. „Claire de Lune?“ fragte sie.
Ein Klassik-Fan? „Du kennst Debussy?“
„Nicht gut,“ sagte sie. „Meine Mutter hört gern klassische Musik zu Hause – ich kenne nur meine Lieblingsstücke.“
„Das ist auch eins meiner Lieblingsstücke.“ Ich starrte nachdenklich in den Regen. Ich hatte tatsächlich etwas mit ihr gemeinsam. Dabei hatte ich gerade angefangen zu denken, wir wären das genaue Gegenteil in jeder Hinsicht.
Sie wirkte jetzt entspannter und starrte, wie ich, in den Regen ohne etwas zu sehen. Ich nutze ihre Ablenkung um mit meiner Atmung zu experimentieren.
Ich atmete vorsichtig durch die Nase ein.
Gewaltig.
Ich klammerte mich an das Lenkrad. Der Regen hatte ihren Duft noch verbessert. Ich hätte nicht gedacht, dass das möglich wäre. Dummerweise stellte ich mir jetzt vor, wie sie wohl schmecken würde
Ich versuchte gegen das Feuer in meiner Kehle an zu schlucken und an etwas anderes zu denken.
„Wie ist deine Mutter so?“ fragte ich um mich abzulenken.
Bella lächelte. „Sie sieht genauso aus wie ich, nur hübscher.“
Das bezweifelte ich.
„Ich hab zu viel von Charlie in mir,“ sprach sie weiter. „Sie ist aufgeschlossener als ich und mutiger.“
Das bezweifelte ich auch.
„Sie ist unverantwortlich und ein bisschen exzentrisch und sie ist eine sehr unvorhersehbare Köchin. Sie ist meine beste Freundin.“ Ihre Stimme wurde melancholisch; sie runzelte die Stirn.
Wieder klang sie mehr wie ein Elternteil als ein Kind.
Ich hielt vor ihrem Haus und fragte mich viel zu spät ob ich überhaupt wissen durfte wo sie wohnt. Nein, das wäre nichts Ungewöhnliches in so einer kleinen Stadt, mit ihrem Vater als Person der Öffentlichkeit…
„Wie alt bist du, Bella?“ Sie musste älter sein, als sie aussah. Vielleicht kam sie erst spät in die Schule, oder ist sitzengeblieben… das schien eher unwahrscheinlich.
„Ich bin siebzehn,“ antwortete sie.
„Du wirkst nicht wie siebzehn.“
Sie lachte.
„Was?“
„Meine Mutter sagt immer, ich bin mit fünfunddreißig geboren worden und dass ich immer älter werde.“ Sie lachte wieder und dann seufzte sie. „Naja, irgendeine muss ja die erwachsene sein.“
Das machte einiges klarer. Ich verstand jetzt… wie die unverantwortliche Mutter Bellas Reife erklärte. Sie musste früh erwachsen werden um die Verantwortung zu übernehmen. Deshalb mochte sie es nicht, wenn man sich um sie kümmerte – sie dachte, das wäre ihr Job.
„Du wirkst aber auch nicht wie ein normaler High School Schüler,“ sagte sie und riss mich aus meiner Träumerei.
Ich verzog das Gesicht. Jedesmal wenn ich etwas an ihre bemerkte, bemerkte sie zu viel an mir. Ich wechselte das Thema.
„Also, warum hat deine Mutter Phil geheiratet?“
Sie zögerte eine Minute bevor sie antwortete. „Meine Mutter… sie ist sehr jung für ihr Alter. Ich glaube bei Phil fühlt sie sich noch jünger. Sie ist verrückt nach ihm.“ Sie schüttelte nachsichtig den Kopf.
„Akzeptierst du ihn?“ wunderte ich mich.
„Spielt das eine Rolle?“ fragte sie. „Ich möchte, dass sie glücklich ist… und er ist es, den sie will.“
Die Selbstlosigkeit dieses Kommentars hätte mich verwundert, wenn es nicht so perfekt zu dem gepasst hätte, was ich bisher über ihren Charakter herausgefunden hatte.
„Das ist sehr großzügig… ich frag mich…“
„Was?“
„Wäre sie dir gegenüber auch so großzügig, was meinst du? Egal auf wen deine Wahl fallen würde?“
Es war eine dumme Frage und ich schaffte es nicht meine Stimme lässig klingen zu lassen, als ich sie stellte. Wie dämlich von mir überhaupt darüber nachzudenke, jemand könnte mich für seine Tochter akzeptieren. Wie dämlich von mir überhaupt nur zu denken, Bella könnte mich wählen.
„Ich – ich denke schon,“ stammelte sie als Reaktion auf meinen Blick. Angst… oder Anziehung?
„Aber sie ist immer noch meine Mutter. Das ist ein bisschen was anderes,“ schloss sie.
Ich lächelte ironisch. „Also niemand allzu unheimliches.“
Sie grinste mich an. „Was meinst du mit unheimlich? Haufenweise Piercings im Gesicht und Tattoos am ganzen Körper?“
„Das wäre auch eine Definition, denke ich.“ Eine sehr harmlose Definition in meinen Augen.
„Was wäre deine Definition?“
Sie stellte immer die falschen Fragen. Oder vielleicht genau die richtigen Fragen. Die Fragen die ich auf keinen Fall beantworten wollte.
„Glaubst du, ich könnte unheimlich sein?“ fragte ich sie und versuchte ein bisschen zu lächeln.
Sie dachte kurz darüber nach bevor sie mir mit ernster Stimme antwortete. „Hmm… Ich denke du könntest unheimlich sein, wenn du wolltest.“
Ich war jetzt auch ernst. „Hast du jetzt angst vor mir?“
Sie antwortet sofort, ohne darüber nachzudenken. „Nein.“
Ich lächelte wieder. Ich glaube nicht, dass sie die ganze Wahrheit sagte, aber sie log auch nicht wirklich. Sie hatte immerhin nicht genug Angst um wegrennen zu wollen. Ich fragte mich, wie sie sich wohl fühlte wenn ich ihr sagte, dass sie diese Unterhaltung mit einem Vampir führte. Ich zuckte instinktiv zusammen, als ich mir ihre Reaktion vorstellte.
„Also, erzählst du mir jetzt etwas über deine Familie? Das ist bestimmt eine viel interessantere Geschichte als meine.“
Eine unheimlichere auf jeden Fall.
„Was möchtest du denn wissen?“ fragte ich vorsichtig.
„Die Cullens haben die adoptiert?“
„Ja.“
Sie zögerte und fragte dann kleinlaut. „Was ist mit deinen Eltern passiert?“
Das war nicht so schwer; Ich würde nicht mal lügen müssen. „Sie sind vor langer Zeit gestorben.“
„Das tut mir leid,“ murmelte sie, offensichtlich besorgt, sie könnte mich verletzt haben.
Sie machte sich Sorgen um mich.
„Ich erinnere mich nicht mehr so genau an sie,“ versicherte ich ihr. „Carlisle und Esme sind schon lange meine Eltern.“
„Und du liebst sie,“ stellte sie fest.
Ich lächelte. „Ja. Ich könnte mir keine besseren Menschen vorstellen.“
„Du hast Glück.“
„Ja, das weiß ich.“ Unter diesen Umständen, was Eltern angeht, konnte man mein Glück nicht abstreiten.
„Und deine Brüder und Schwestern?“
Wenn ich zuließ dass sie nach mehr Details fragte würde ich lügen müssen. Ich schielte auf die Uhr, entmutigt stellte ich fest, dass meine Zeit mit ihr um war.
„Mein Bruder und meine Schwester und Jasper und Rosalie, werden ganz schön sauer auf mich sein, wenn ich sie im Regen stehen lasse.“
„Oh, tut mir leid. Ich halte dich auf.“
Sie rührte sich nicht. Sie wollte auch nicht, dass unsere Zeit schon um war. Das gefiel mir sehr, sehr gut.
„Und wahrscheinlich möchtest du deinen Truck wieder haben bevor Chief Swan nach Hause kommt, damit du ihm nichts von dem Unfall in Biologie erzählen musst.“ Bei der Erinnerung an ihre Verlegenheit in meinen Armen musste ich grinsen.
„Ich bin mir sicher, dass er es längst gehört hat. Es gibt keine Geheimnisse in Forks.“ Sie sagte den Namen der Stadt mit ausgeprägtem Missfallen.
Bei ihren Worten musste ich lachen. Keine Geheimnisse, allerdings. „Viel Spaß am Strand.“ Ich blickte in den strömenden Regen, wohlwissend, dass er nicht anhalten würde und wünschte mir stärker als sonst, dass er es doch tun würde. „Gutes Wetter zum Sonnenbaden.“ Naja, am Samstag würde es das sein. Sie wird das genießen.
„Sehen wir uns morgen nicht?“
Die Sorge in ihrer Stimme gefiel mir.
„Nein. Emmett und ich starten das Wochenende etwas früher.“ Ich verfluchte mich dafür, dass ich diese Pläne gemacht hatte. Ich könnte sie absagen… aber es gab jetzt nichts Wichtigeres als zu jagen und meine Familie würde von meinem Benehmen schon beunruhigt genug sein ohne dass ich enthüllte wie besessen ich bereits war.
„Was habt ihr vor?“ fragte sie. Sie klang nicht glücklich über meine Antwort.
Gut.
„Wir gehen campen in der Goat Rocks Wildnis, südlich von Rainier.“ Emmett war begierig auf die Bären Saison.
„Oh, naja, viel Spaß,“ sagte sie halbherzig. Das gefiel mir auch.
Als ich sie so ansah, quälte mich die Vorstellung auch nur zeitweise auf Wiedersehen sagen zu müssen. Sie war so weich und zerbrechlich. Es wirkte leichtsinnig sie aus den Augen zu lassen, wo ihr so viel zustoßen konnte. Und trotzdem, das schlimmste was ihr passieren konnte, war mit mir zusammen zu sein.
„Könntest du mir dieses Wochenende einen Gefallen tun?“ fragte ich ernst.
Sie nickte, ihre Augen groß und verwirrt von meinem drängen.
Geh es langsam an.
„Seih nicht sauer, aber du scheinst jemand zu sein, der Gefahren magnetisch anzieht. Also… versuch nicht ins Meer zu fallen oder dich überfahren zu lassen oder so etwas, in Ordnung?“
Ich lächelte sie reumütig an und hoffte sie würde die Trauer in meinem Blick nicht sehen. Wie sehr ich mir wünschte, dass es nicht so viel besser für sie war nicht in meiner Nähe zu sein, egal was ihr dort passieren konnte.
Lauf, Bella, lauf. Ich liebe dich zu sehr für dein eigenes Wohl oder meins.
Sie war verärgert über meine Neckerei. Sie warf mir einen finsteren Blick zu. „Ich werd sehen, was sich machen lässt,“ schnappte sie, bevor sie aus dem Wagen in den Regen sprang und die Tür hinter sich zuschlug so fest sie konnte.
Genau wie ein wütendes Kätzchen das denkt es seih ein Tiger.
Ich schloss meine Finger um den Schlüssel, den ich ihr gerade aus der Tasche gezogen hatte und lächelte als ich davonfuhr.

And so the Lion fell in love with the Lamb!

 Sprung  
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